Was macht uns wirklich resilient?
In einer Welt voller Herausforderungen, ob in der Arbeitswelt, im Studium oder im privaten Alltag, stellt sich eine entscheidende Frage: Was hilft Menschen dabei, Rückschläge nicht nur zu überstehen, sondern gestärkt daraus hervorzugehen? Laut Gupta und Kumar (2015) sind es vor allem drei zentrale Faktoren, die Resilienz vorhersagen: Akzeptanz, Vergebung und Dankbarkeit.
Diese drei inneren Haltungen bilden das Fundament emotionaler Stärke. Wer lernen kann, Situationen zu akzeptieren, ohne sich ihnen ausgeliefert zu fühlen, wer loslassen kann, auch gegenüber sich selbst und wer regelmässig Dankbarkeit empfindet, ist besser gerüstet, mit Unsicherheit, Stress und Druck umzugehen. Vor allem Dankbarkeit wirkt dabei wie ein psychologisches Schutzschild: Sie hilft uns, unseren Fokus auf das Positive zu richten, selbst in schwierigen Zeiten.
Dankbarkeit: Der unterschätzte Schlüssel zu Zielerreichung und Lebenszufriedenheit
Inzwischen belegen zahlreiche Studien, dass Dankbarkeit weit über ein gutes Gefühl hinausgeht. Sie stärkt unsere Zielorientierung, verbessert unsere Leistung und wirkt langfristig stabilisierend auf unsere mentale Gesundheit.
Jia et al. (2014) zeigten, dass Dankbarkeit unsere Zielverfolgung unterstützt. Sie wirkt wie ein „emotionaler Klebstoff“, der Menschen miteinander verbindet und gemeinsame sowie persönliche Ziele nachhaltig stärkt.
Zhao & Ji (2024) belegten, dass dankbare Menschen beruflich widerstandsfähiger und erfolgreicher sind. Ihre Karrieren verlaufen nicht nur stabiler, sie empfinden dabei auch mehr Zufriedenheit und Sinn.
King & Datu (2018) fanden, dass Dankbarkeit mit höherer Motivation und Engagement einhergeht, vor allem im Lernkontext, was sich leicht auf berufliche Weiterbildung und tägliche Arbeitsaufgaben übertragen lässt.
Konkrete Tipps für mehr Dankbarkeit im Alltag:
- Tägliche Reflexion: Notiere am Abend drei Dinge, für die du dankbar bist.
- Positive Sprache fördern: In Teammeetings gezielt Lob und Dank aussprechen.
- Dankbarkeits-Impulse ins Unternehmen integrieren: z. B. in Form von „Appreciation Weeks“, Feedback-Ritualen oder Dankeskarten.
- Vergebung praktizieren: Fehler anerkennen – bei sich selbst und anderen – und daraus lernen, statt sich endlos zu ärgern.
- Akzeptanz üben: Situationen, die man nicht ändern kann, annehmen – und sich auf den lösbaren Teil konzentrieren.
Dankbarkeit ist ein strategischer Faktor für mehr Resilienz und beruflichen Erfolg
Wenn Unternehmen emotionale Stärke und Leistungsfähigkeit ihrer Mitarbeitenden fördern wollen, lohnt sich der Blick auf innere Ressourcen. Dankbarkeit ist dabei mehr als ein netter Nebeneffekt, sie ist ein zentraler Baustein resilienter Persönlichkeiten. Wer sie im beruflichen Kontext kultiviert, stärkt nicht nur die eigene psychische Widerstandskraft, sondern trägt auch zu einer gesunden, menschlichen Unternehmenskultur bei.
Quellen:
- Gupta, N., & Kumar, S. (2015). Significant predictors for resilience among a sample of undergraduate students: Acceptance, forgiveness and gratitude. Indian Journal of Health & Wellbeing, 6(2).
- Jia, L., Tong, E. M. W., & Lee, L. N. (2014). Psychological “gel” to bind individuals’ goal pursuit: Gratitude facilitates goal contagion. Emotion, 14(4), 748–760. https://doi.org/10.1037/a0036407
- Zhao, K., & Ji, W. (2024, April 24). The influence of gratitude and personality traits on career resilience and career success among college students. Frontiers in Psychology, 15, Article 1340200. https://doi.org/10.3389/fpsyg.2024.1340200
- King, R. B., & Datu, J. A. D. (2018). Grateful students are motivated, engaged, and successful in school. Journal of School Psychology, 70, 105–122. https://doi.org/10.1016/j.jsp.2018.08.001
- Zainoodin, N. N. et al. (2021, September 25). Gratitude and its relationship to resilience and academic performance. Journal of Cognitive Sciences and Human Development, 7(2), 145–158. https://doi.org/10.33736/jcshd.3808.2021